Binäre Optionen oder Forex – aktueller Vergleich von Chancen und Risiken

Wichtiger Hinweis

Binäre Optionen oder Forex traden? Beide Handelsformen haben Vor- und Nachteile, und welche die bessere ist, hängt auch von individuellen Vorlieben und Ansichten ab. Wie wichtig ist der Schutz vor einer Nachschusspflicht? Wie intensiv möchte man sich mit den Märkten beschäftigen? Im Folgenden haben Interessierte die Möglichkeit, einen Überblick über Binäre Optionen und Forex zu verschaffen. Wir zeigen die Unterschiede auf, gehen auf das Risiko des jeweiligen Produkts ein und vergleichen die Auswahl handelbarer Werte. Zudem gehen wir auf die jeweiligen Weiterbildungsmöglichkeiten ein und zeigen mit einem kleinen Praxistest auf, ob es sich für Trader eher rentiert, Binäre Optionen oder Forex zu handeln.

Binäre Optionen und Forex im Vergleich

  • Forex meist mit größerer Devisenauswahl
  • Binäre Optionen handeln auch auf Aktien und CFDs
  • Keine Nachschusspflicht bei Binären Optionen
  • Forex mit unterschiedlicher Haltedauer
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Forex und Binäre Optionen im Überblick

Beim Forex-Handel werden Devisen gehandelt, genauer gesagt Devisenpaare, beispielsweise EUR/USD- Das ist der Euro in Relation zum US-Dollar. Das Paar wird immer aus Sicht der erstgenannten Währung betrachtet: Wer EUR/USD kauft, der kauft also den Euro und verkauft US-Dollar. Dafür ist es nicht nötig, tatsächlich ein Konto mit Dollar zu besitzen, auch bei einem in Euro geführten Forex-Konto lässt sich das Paar EUR/USD kaufen, ebenso wie USD/ZAR oder GBP/CHF, also das Paar US-Dollar zu südafrikanischen Rand oder britische Pfund zu Schweizer Franken.

Eingezahlt wird jeweils nur ein Teil der tatsächlichen Summe, beispielsweise 1,0 Prozent. Wer also für 10.000 Euro japanische Yen kauft, der muss nur 100 Euro hinterlegen. Aus dieser sogenannten Margin werden die Verluste bezahlt, wenn sich die Währung anders als geplant entwickelt. Übersteigen die Verluste die Einlage, muss bei vielen Brokern Geld nachgezahlt werden.

Bei Binären Optionen lassen sich ebenfalls zahlreiche Devisenpaare handeln. Allerdings wird dabei nur darauf gesetzt, welche Währung sich günstiger entwickelt, beispielsweise ob der US-Dollar gegenüber den Euro steigt oder umgekehrt. Ist die Vorhersage richtig, wird ein festgelegter Gewinn ausgezahlt, egal wie weit die Option im Geld ist. Ist die Option aus dem Geld ist, sie wertlos oder man erhält nur eine vorher vereinbarte Sicherheitsleistung, selbst wenn die Option nur einen Cent aus dem Geld ist.

Beim Handel mit Binären Optionen sind hohe Gewinne möglich, mitunter mehr als 60 Prozent in einer Minute. Einige Sonderformen bieten sogar Gewinne von mehreren hundert Prozent, allerdings reicht es dann nicht aus, steigende oder fallende Kurse zu prognostizieren, sondern es muss ein ehrgeizigeres Kursziel erreicht werden. Trotz der oftmals hohen möglichen Rendite sollten Trader stets bedenken, dass der Handel auch immer mit einem Risiko verbunden ist und das eingesetzte Kapital verloren gehen kann.

Beim Forex-Handel hängt der Gewinn dagegen von der tatsächlichen Entwicklung ab. Allerdings wird das Ergebnis gehebelt, nicht selten mit dem Faktor 400. Ändert sich der Kurs beispielsweise um 0,1 Prozent, hat der Anleger 40 Prozent Gewinn oder Verlust gemacht. Steigt eine Währung innerhalb eines Tages um 1,0 Prozent, dann hat der Anleger 400 Prozent Gewinn gemacht.

Mit klassischen Binären Optionen (Hoch/Tief-Optionen) ist das mit einer Transaktion nicht möglich, allerdings gibt es viele Optionen mit Laufzeiten von einer Stunde oder einer Minute, man kann dann mehrmals am Tag gewinnen. Insgesamt sind mit beiden Anlageformen hohe Gewinne möglich, beim direkten Vergleich gibt es hier ein Unentschieden.

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Binäre Optionen oder Forex? Das Risiko im Vergleich

Hohe Gewinne bedeuten aber auch hohe Risiken. Bei Binären Optionen ist schnell der gesamte Einsatz verloren, dafür muss die Option nur einen Cent aus dem Geld sein. Auch bei Optionen mit Verlustabsicherung sind im Regelfall mindestens 75 Prozent verloren, meist sogar 85 bis 90 Prozent.

Dafür lässt sich beim Forex-Handel sogar ein Vielfaches des Einsatzes verlieren. Denn wenn die eingezahlte Sicherheitsleistung aufgebraucht ist, muss der Trader Geld nachzahlen. Das geschah beispielsweise Anfang des Jahres 2015, als die Schweizer Notenbank die Koppelung an den Euro aufgab. Die europäische Gemeinschaftswährung verlor sofort rund 20 Prozent. Schon bei einem Hebel von 100 bedeutete das einen Verlust von 2.000 Prozent. Wer 10.000 Euro in das Währungspaar EUR/CHF investiert hatte, machte plötzlich einen Verlust von 200.000 Euro.

Gegen hohe Kursverluste kann man sich im Regelfall absichern. Stop-Loss-Kurse sorgen dafür, dass eine Position bei einem bestimmten Verlust, beispielsweise der Margin, sofort aufgelöst wird. In diesem Fall war das aber nicht möglich, weil sich beispielsweise bei einem Stoppkurs von 1,19 Euro kein Käufer fand. Solche Konstellationen sind zwar selten, aber denkbar. Auch bei einem Börsenkrach könnte so eine Situation auftreten. Beim Crash von 1987 fiel der Dow Jones am Schwarzen Montag um mehr als 20 Prozent, auch hier gab es teilweise keine Käufer mehr, allerdings gab es zwischendrin noch Handel, so dass Anleger mit einem Stoppkurs ihre Verluste reduzieren konnten.

Auch wenn Verluste wie bei der Abkopplung des Franken vom Euro selten sind, Anleger müssen sich im Klaren darüber sein, dass auch ein Stoppkurs nicht vor einem Nachschuss schützt. Hier sind Binäre Optionen klar im Vorteil, mehr als der Einsatz kann nicht verloren werden. Allerdings gibt es mittlerweile auch Forex-Broker, die auf eine Nachschusspflicht verzichten. Die sind aber nicht immer die erste Wahl, beispielsweise bietet iForex einen Schutz vor Nachzahlungen, kann aber ansonsten nicht mit sehr guten Forex-Brokern wie GKFX mithalten. Wer also eine Nachschusspflicht auf jeden Fall vermeiden will, für den können Binäre Optionen die sicherere Variante sein. Andernfalls muss er sich einen Forex-Broker suchen, der eine Nachschusspflicht explizit ausschließt.

Fazit: Das Risiko ist beim Handel mit Forex auf jeden Fall höher als bei binären Optionen. Begründet ist das in der Hebelwirkung, die das Finanzprodukt innehat. Wie der Fall des Schweizer Franken zeigt, müssen Trader teils horrende Verluste hinnehmen. Gleichzeitig sind so natürlich auch hohe Renditen innerhalb kürzester Zeit möglich.

Auswahl beim Forex- und Optionshandel

Gute Binäre Optionen Broker bieten eine große Auswahl an Währungspaaren. Mit der von Forex-Brokern kann sie aber meistens nicht mithalten. Die Auswahl ist wichtig, damit man auf aktuelle Meldungen reagieren kann und weil es dann einfacher ist, einen Wert mit einem eindeutigen Handelssignal zu finden, beispielsweise ein Währungspaar bei dem es seit langer Zeit immer nach oben oder nach unten geht.

Auch in einem anderen Punkt ist die Auswahl bei Forex größer, es gibt nämlich bisher nur wenige Binäre Optionen Broker die in Deutschland mit einer bedeutenden Niederlassung vertreten sind. Bei Forex-Brokern ist die Auswahl hier größer. Neben einigen deutschen Forex Brokern gibt es eine große Zahl von Anbietern, die zwar in einem anderen EU-Land ihren Hauptsitz haben, in Deutschland aber eine große Niederlassung, beispielsweise unsere Empfehlung GKFX, ein britischer Broker mit einem Standort im deutschen Bankenzentrum Frankfurt am Main.

Fazit: Die Auswahl an Währungspaaren ist bei spezialisierten Forex-Brokern natürlich größer als bei Anbietern, die binäre Optionen im Angebot haben. Das gilt jedoch nicht nur für die Basiswerte an sich. Es existieren auch viel weniger Broker für binäre Optionen auf dem deutschen Markt, als das beim Forex-Handel der Fall ist.

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Broker bieten verschiedene Lernmöglichkeiten

Grundsätzlich sind Trader immer dann erfolgreich, wenn sie sich langfristig viel Fachwissen aneignen können. Ganz gleich, ob Trader sich für Forex oder Binäre Optionen entscheiden: Auch hinsichtlich der Weiterbildungsmöglichkeiten sind durchaus Unterschiede festzustellen:

  1. Demokonten
    Kaum ein Broker für binäre Optionen bietet seinen Kunden ein Demokonto an. Schließlich könnte der Handel so ohne Risiko getestet und vor allem erlernt werden.
    Beim Forex-Handel zählt das kostenlose Demokonto hingegen absolut zum guten Ton. Hier gibt es wiederum kaum einen Broker, der keinen Testaccount im Angebot hat. Insofern ist es deutlich leichter, einen risikofreien Einstieg in den Handel mit Forex als bei binären Optionen zu finden.
  2. Schulungsmaterial
    In diesem Bereich kann nicht eindeutig festgestellt werden, wo es mehr Schulungsmöglichkeiten für Trader gibt. Zu stark ist das Lernangebot vom jeweiligen Broker abhängig. Für beide Varianten gibt es Anbieter, die viel Wert auf die Fortbildung ihrer Trader legen. Dann werden beispielsweise Webinare, Videos und E-Books angeboten. Andere Broker verzichten auf Lernmaterial, weil sie sich beispielswiese auf Trader fokussieren, die schon über Erfahrung verfügen.

Fazit: Es ist etwas leichter, den Einstieg in den Forex-Handel zu schaffen, als dass bei binären Optionen der Fall ist. Begründet ist das vor allem in der Verfügbarkeit von Demokonten, die bei binären Optionen sehr schlecht ist. Ausgeglichen wird dieser Missstand bei vielen Brokern durch ein umfangreiches und vor allem hochwertiges Schulungsangebot.

Spaß am Traden

Die Mehrzahl der Trader handelt Devisen oder Binäre Optionen nicht allein des Geldes wegen, sondern auch aus Spaß am Traden. Hier bietet der Forex-Handel eindeutig mehr. Schon die Tatsache, dass die Gewinne und Verluste unabhängig von der tatsächlichen Entwicklung immer gleich hoch sind, macht den Handel aus Sicht vieler Trader langweiliger. Zudem bietet Forex hier deutlich mehr Möglichkeiten, weil Händler festlegen können, wann sie ein Papier verkaufen wollen. Binäre Optionen laufen dagegen automatisch aus, allerdings bieten manche Broker die Möglichkeit sie zu verlängern. Insgesamt gilt Forex aber als das professionellere Produkt mit mehr Möglichkeiten und mehr Spaß am Traden.

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Forex und binäre Optionen im Praxisvergleich

Wer sich fragt, ob es rentabler ist, Binäre Optionen oder Forex zu handeln, sollte die Produkte bestenfalls einem Praxisvergleich unterziehen. Die Unterschiede beider Finanzprodukte lassen sich am besten anhand eines Beispiels deutlich machen. Folgende Trades seien hierbei betrachtet:

Forex Binäre Option
Basiswert EUR / USD EUR / USD
Handelseinsatz 100 Euro 100 Euro
Laufzeit Nicht vorgegeben 6 Stunden
Rendite Durch den Markt bestimmt Maximal 80 Prozent
Verlust Durch den Markt bestimmt Totalverlust
Hebel 1:100 Keiner
Art der Position Call Call

Um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wird die Forex-Position ebenfalls nach 6 Stunden verkauft. Der aktuelle Kurs von EUR / USD liege bei genau 1,00. Beide Positionen zielen darauf ab, dass der Euro in den nächsten Stunden an Stärke gewinnt. Zunächst sei der positive Verlauf betrachtet. Der Euro steige im Wert um ganze 3 Prozent gegenüber dem US-Dollar an.

  • Forex
    Der Anleger hat insgesamt 100 Euro in seine Position investiert. Durch den Hebel vervielfacht der Broker das Kapital aber auf insgesamt 10.000 Euro. Genau an diesem Wert bemisst sich jetzt auch der Gewinn, den der Trader erzielt. Weil der Kurs um 3 Prozent gestiegen ist, ergibt sich ein Wert von 10.000 Euro x 3 % = 300 Euro. Bezogen auf seinen ursprünglichen Kapitaleinsatz von 100 Euro hat der Trader also stolze 300 Prozent Rendite erwirtschaftet.
  • Binäre Option
    Bei der binären Option gibt es nur zwei Fälle: Entweder die Position ist im Geld oder sie ist nicht im Geld. Ob die Kurssteigerung in diesem Fall 3 Prozent, 10 Prozent oder nur 0,5 Prozent beträgt, ist vollkommen irrelevant. Der Trader erhält in jedem Fall die vorher festgelegte Rendite von 80 Prozent, was in diesem Fall 80 Euro ausmacht.

In diesem Fall hat die Forex-Position also einen deutlich höheren Gewinn erzielt, als beim Handel mit binären Optionen möglich war. Das liegt aber auch daran, dass der Euro um ganze 3 Prozent gestiegen ist. Hätte der Kursanstieg beispielsweise nur 0,5 Prozent betragen, würde der Forex-Händler auch nur eine Rendite von 50 Prozent erhalten. Der Ertrag aus dem Handel mit der binären Option würde weiterhin 80 Euro bzw. 80 Prozent betragen.

Interessant ist in diesem Zusammenhang natürlich nicht nur, wie hoch der Ertrag im Gewinnfall ist. Auch ein Kurseinbruch des Euro ist schließlich denkbar. Betrachtet sei hierfür wiederum der Fall, dass der Euro um drei Prozent an Wert verliert:

  • Forex
    Der Händler erzielt jetzt einen Verlust von 300 Euro. Das ist mehr, als eigentlich in die Position investiert wurde. Entsprechend kommt es zur Nachschusspflicht. Dem Stand des eigenen Handelskontos wird direkt ein Betrag von 200 Euro abgezogen.
  • Binäre Option
    Auch mit der binären Option wird jetzt natürlich ein Verlust erwirtschaftet. Die Höhe war allerdings schon im Vorhinein bekannt und liegt bei genau den 100 Euro, die der Trader in die Position investiert hatte.

Im Verlustfall wird also beim Forex-Handel ein höherer Verlust erzielt, als es mit binären Optionen möglich wäre. Auch hier gilt wieder: Würde der Kursverlust nur 0,5 Prozent betragen, hätte der Händler beim Forex-Handel einen Vorteil. Dann würden nur 50 Euro Verlust zu Buche stehen. Die Position der binären Option wäre immer noch nicht im Geld, wodurch hier die vollen 100 Euro verloren wären.

Fazit: Forex-Handel und das Trading mit binären Optionen weisen einige Unterschiede auf. Der Forex-Handel ist etwas weniger vorhersagbar was Gewinne und Verluste betrifft. Dafür können deutlich höhere Erträge erzielt werden.

Fazit: Binäre Optionen oder Forex?

Der Forex-Handel bietet gegenüber Binären Optionen mehr Möglichkeiten. Das liegt vor allem daran, dass Binäre Optionen einen festen Ablaufzeitpunkt haben, beim Forex-Trading kann der Verkaufszeitpunkt dagegen frei gewählt werden. Der Spaß am Traden ist deshalb größer, Forex ist insgesamt das professioneller Produkt. Auch die Auswahl an Währungspaaren ist meist größer. Dafür bieten Binäre Optionen die Garantie, dass maximal der Einsatz verloren wird, es gibt keine Nachschusspflicht. Allerdings gibt es mittlerweile auch Forex-Broker, die auf einen Nachschuss verzichten.

Wichtiger Hinweis

Datum 2015-12-13
  • Bewertung
5

Thema

Binäre Optionen oder Forex – Chance und Risiken im Vergleich